16 Fohlen gaben Vollgas, um den überraschenden Punktgewinn bei Bayer 04 über die Linie zu bringen – ein Borussia-Profi wird trotzdem hadern.

Gegen 20.30 Uhr feierten die Spieler von Borussia Mönchengladbach das 0:0 beim noch ungeschlagenen Spitzenreiter Bayer Leverkusen mit den rund 3000 mitgereisten Fohlen-Fans wie einen Sieg.

Gladbach holt einen Punkt in Leverkusen – einen Verlierer gibt’s trotzdem

Es war eine Willensleistung, die Offensiv-Power von Bayer 04 zumindest so einzudämmen, dass den Leverkusenern kein Treffer gelang. Dass Borussia beim Tabellenführer punktete, war aber nicht die einzige Überraschung des Abends.

Den ersten Teil der zweiten Überraschung gab es schon gegen 17.30 Uhr: Ausgerechnet beim Liga-Primus stand Shio Fukuda (19) nach eineinhalb Wochen im Trainingsbetrieb der Bundesliga-Mannschaft erstmals im Kader.

Knapp zweieinhalb Stunden toppte Borussia-Coach Gerardo Seoane (45) das noch, als er das Japan-Juwel in der umkämpften Schlussphase in Leverkusen einwechselte – und ihn direkt sein Bundesliga-Debüt ermöglichte.

Auch das ist eine Geschichte des aus Borussia-Sicht eigentlich gelungenen Abends, an dem aber ein Fohlen einen Rückschlag hinnehmen musste. Denn Fukudas Einwechslung hing nicht mit einem Mangel an Offensiv-Optionen zusammen. Eigentlich stand noch ein Spieler bereit, der eigentlich in der Hackordnung über dem 19-Jährigen vermutet wurde.

Grant-Leon Ranos (20) machte sich gemeinsam mit den drei Einwechselspielern Fukuda, Nathan Ngoumou (23) und Christoph Kramer (32), die knapp zehn Minuten vor Spielende allesamt ins Spiel kamen, warm.

Auch der armenische A-Nationalspieler dürfte auf einen Einsatz beim Top-Spiel gehofft haben. Zuletzt lobte ihn Seoane noch: Er sagte auf GladbachLIVE-Nachfrage, Ranos sei „jetzt ein Schritt näher dran“.

Zudem bestätigten sowohl der Schweizer als auch Sportdirektor Nils Schmadtke (34), dass Ranos kein Kandidat für eine Winter-Leihe sei – obwohl es laut „Sky“ bis zu 15 Anfragen gab.

Der 20-Jährige, der sich in der Vorsaison mit 33 Scorerpunkten für die Zweitvertretung des FC Bayern München in den Fokus spielte, ist also offensichtlich bei Kaderplanern anderer Klubs im Visier. Bei Borussia muss sich Ranos aber weiter gedulden.

Dass er sich in seiner ersten Saison bei einer Bundesliga-Mannschaft noch hinter Jordan Siebatcheu (27), Tomas Cvancara (23) und Alassane Plea (30) anstellen muss, überrascht niemanden.

Der erste Nackenschlag war es wohl, als Siebatcheu und Cvancara im November und Dezember verletzungsbedingt ausfielen – statt Ranos aber Nathan Ngoumou (23) und Robin Hack (25) plötzlich als Aushilfsstürmer in der Startelf standen. Nun erhält auch Fukuda den Vorzug vor Ranos, einen Verlierer gab es bei der Borussia-Reise nach Leverkusen also doch.