Wegen Ehrmann-Rauswurf beim FCK Gladbach-Keeper reagiert mit Wut-Tweet
Mönchengladbach - Bei Borussia hat Tobias Sippel (31) sich einen Namen als starker Vertreter von Torhüter Yann Sommer (31) gemacht. Gladbachs Nummer eins kann sich keinen Schlendrian erlauben, denn Sippel sitzt ihm in jeder Trainingseinheit im Nacken. Was nicht verwundern sollte, schließlich kommt „Tobi“ aus der berühmten Gerry-Ehrmann-Schule.
Sippel ärgert Entscheidung des FCK
Sippel wurde in Kaiserslautern vom „Rote Teufel“-Idol ausgebildet und zum Profi geformt. 2009 holte Sippel die U21-Europameisterschaft im Trikot der DFB-Elf, in der Saison 2009/2010 die Zweitliga-Meisterschaft mit dem 1. FC Kaiserslautern, wo der gebürtige Bad Dürkheimer bereits 1998 in der Jugend angeheuert hatte. 2015 verließ Sippel den Betzenberg, um am Niederrhein, beim VfL Borussia, frischen Wind in das Duell um die Nummer eins zu bringen.
Seinen Ex-Klub Lautern und vor allem Ausbilder Gerry Ehrmann hat Sippel allerdings nie aus den Augen verloren. Und sich daher nun via soziale Medien, über seinen Twitter-Account, zum Ehrmann-Rauswurf beim FCK geäußert. Sippel schreibt, gepaart mit einem Wut-Emoji: „Ich hätte es nie gedacht, dass es mal soweit kommen wird. Dass man jetzt den Letzten vom Berg vergrault, der immer und alles für den Verein gegeben hat. Einer, der den Ernst der Lage schon lange erkannt hat und jetzt so behandelt wird. Einfach traurig, zu sehen, was da passiert.“
Auf seinem Instagram-Account legte Sippel das noch nach: „Gerry, ich habe dir soviel zu verdanken. Ohne dich wäre ich nie soweit gekommen. Alle deine Torhüter-Jungs stehen hinter dir. Du warst immer für uns da und bist es auch heute noch. Danke Gerry.“
Hintergrund: Fußball-Drittligist Kaiserslautern hatte Gerry Ehrmann jüngst entlassen. Der 61-Jährige soll sich mit Trainer Boris Schommers (41) überworfen haben. In einer FCK-Erklärung heißt es: „Der Verein sah sich nach einer Reihe von internen Vorkommnissen, die eine zielgerichtete und teamorientierte Zusammenarbeit zum Wohle des Vereins nicht mehr möglich machen, zu diesem Schritt gezwungen.“
Ehrmann war zuvor seit 1996 Torwarttrainer bei den Pfälzern und zählt dort zu den absoluten Publikumslieblingen. In Krisenzeiten skandieren die Fans regelmäßig: „Außer Ehrmann könnt ihr alle gehen!“ Nun musste der Fan-Liebling gehen. Was nicht nur seinen Ex-Schüler Sippel sichtlich wurmt. Auch die FCK-Fans gehen auf die Barrikaden. In einer Online-Petition mit dem Titel „Gerry Ehrmann bleibt beim FCK“ unterschrieben bis am Montagvormittag über 1.600 Personen.
Ehrmann hat Top-Keeper ausgebildet
Weiter heißt es in der Petition: „Unsere Legende entlässt niemand – er ist der FCK!“ Ehrmann stand zwischen 1984 und 1998 bei den „Teufeln“ zwischen den Pfosten und verhalf später neben Tobias Sippel weiteren Torhütern wie Kevin Trapp (29), Tim Wiese (38) oder Roman Weidenfeller (39) zu einer Bundesliga- beziehungsweise Nationalmannschafts-Karriere.