Erster Dominostein gefallen? So beurteilt Gladbachs Eberl die Entwicklungen auf dem Transfermarkt
Mönchengladbach. Geht jetzt plötzlich alles ganz schnell? Nach einigen trägen Wochen auf dem Transfermarkt scheint sich allmählich etwas zu tun. Immer mehr Klubs aus dem europäischen Ausland tätigen Neuverpflichtungen – und bringen dabei horrende Summen ins Spiel. Doch: Hat das nun auch Auswirkungen auf die Gladbacher? Bei den Fohlen zählen vor allem Abwehrspieler Matthias Ginter (27) und Mittelfeld-Krake Denis Zakaria (24), deren Verträge 2022 auslaufen, zu den möglichen Verkaufskandidaten. VfL-Manager Max Eberl (47) hat sich in der Pressekonferenz der Fohlen am Freitag (6. August 2021) zum Stand der Dinge geäußert.
Transfermarkt kommt ins Rollen: Mit Auswirkungen auf Gladbach?
Der Transfermarkt kommt allmählich ins Rollen: Manchester City hat zuletzt Jack Grealish (25) für rund 120 Millionen von Aston Villa verpflichtet, Barças Lionel Messi (34) steht nach seinem Aus beim FC Barcelona angeblich kurz vor dem Wechsel zu Paris St. Germain. Die Aktivitäten könnten auch einen Einfluss auf Borussia und mögliche Abgänge zu Top-Klubs haben.
Denn: Durch die Transfers haben die Klubs auf diversen Positionen Bedarf an neuen Spielern, die sie eventuell am Niederrhein finden könnten. Ist der erste Dominostein nun also endlich gefallen, sodass sich auch bei Borussia schon bald etwas tut?
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„Nein“, sagt Sportdirektor Max Eberl. „Es nützt uns relativ wenig. Wenn Aston Villa das Geld bekommt, ist Kontinental-Europa damit ausgeschlossen – und das ist der Dominostein, den ich damals gemeint habe“, so Eberl. Wichtig sei, dass dort Geld in den Markt komme, momentan sei es aber eher noch so, dass die Premier League viele interne Transfers zu enormen Preisen tätige.
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Dennoch merkt Eberl an: „Man merkt, es wird intensiver, die Anfragen werden konkreter und das Interesse wird größer. Auch die Ansprachen werden konkreter. Dementsprechend bin ich da frohen Mutes, dass der Transfermarkt dann auch in Kontinental-Europa anstoßen wird.“
Zumindest auf der Zugangsseite hat sich bei Borussia etwas getan: In Luca Netz (18) verpflichteten die Fohlen ein weiteres Talent, das in Zukunft Back-Up für Linksverteidiger Ramy Bensebaini (26) werden könnte.
Borussia mit Koné und Netz auf der Zugangsseite
Bei den Abgängen hingegen hat sich noch nicht allzu viel getan. Zwar wechselte bereits Abwehrspieler Michael Lang (30) zum FC Basel, ansonsten gab es bislang noch nicht viel zu vermelden.
Zur Erinnerung: Um selbst auf dem Transfermarkt tätig zu werden und sich nochmals zu verstärken, muss ein Spieler die Fohlen für eine gute Ablösesumme verlassen. Ansonsten sind dem Klub durch die angespannte finanzielle Lage bedingt durch die Corona-Pandemie die Hände gebunden.
Gerüchte um mögliche Transfers der VfL-Spieler zu europäischen Top-Klubs gibt es immerhin seit einigen Monaten sehr viele. Immer wieder im Zentrum der Spekulationen: Abwehrchef Matthias Ginter und Mittelfeld-Ass Denis Zakaria. Die Arbeitspapiere der beiden Borussen laufen nur noch bis Sommer 2022, müssten also jetzt verlängert werden. Dies ist bei beiden Spielern bisher aber noch nicht geschehen.
Um noch einen Gewinn aus den möglichen Abgängen der beiden Leistungsträger zu generieren, müsste Borussia die Spieler also jetzt verkaufen, da sonst ein ablösefreier Abgang im kommenden Sommer drohen würde.
Bei Gladbachs Zakaria ist die Sache eigentlich klar
Zumindest in Sachen Zakaria scheint die Sache eigentlich auch klar. Der Schweizer hatte eine Vertragsverlängerung in der Vergangenheit bereits ausgeschlagen und dem Klub seinen Wechselwunsch mitgeteilt. Ein Wechsel noch in dieser Transferperiode scheint mehr als wahrscheinlich.
Das sagt auch VfL-Manager Max Eberl: „Ja, es gibt inzwischen viele Anfragen und sehr konkrete Angebote für Denis. Er hatte uns früh seinen Wunsch mitgeteilt, in diesem Sommer etwas Neues zu beginnen. Das ist legitim, da kann sich in den nächsten Tagen etwas tun!“
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Gut möglich also, dass Zakaria, nun da der Transfermarkt allmählich ins Rollen kommt, schon bald einen neuen Klub gefunden hat und Borussia noch verlassen wird. Zuletzt soll der 24-Jährige vor allem das Interesse des SSC Neapel, der AS Rom und verschiedener Premier-League-Klubs auf sich gezogen haben.
Eberl: „Sind daran interessiert Matthias Ginter zu halten“
Anders ist die Lage bei DFB-Star Ginter. Ihn würde der VfL gerne halten und weiterhin an sich binden, wie Eberl in der Pressekonferenz nochmals bestätigte. „Mit Matze sind wir im Austausch, haben lange mit ihm und seinem Management zusammengesessen“, so Eberl: „Wir sind daran interessiert, ihn zu halten. Ob es klappt, wird sich zeigen.“
Eine Einigung wurde bislang allerdings noch nicht erzielt. Auch bei Ginter kann Eberl trotz des Verlängerungswunsches also nichts ausschließen: „Ich schließe in diesen Zeiten gar nichts aus. Wenn verrückte Angebote kommen, sind wir offen.“ Ginter wurde in der Vergangenheit mit verschiedenen Klubs aus Deutschland, England und Spanien in Verbindung gebracht. Wohin es den deutschen Nationalspieler im Falle eines Abgangs ziehen würde, ist jedoch noch offen.