Chaotischste Woche der Karriere? Ex-Fohlen glaubt 48 Stunden lang an große Chance – und wird ersetzt
Über 20 Jahre Erfahrung im Profi-Fußball – das ist aber eine spezielle Situation!
Erprobt im Bundesliga-Abstiegskampf bei gleich mehreren Stationen, drei Jahre im Trikot von Borussia Mönchengladbach – da macht ein Profi schon so einiges mit.
Gladbach einst zum Beben gebracht – Ex-Fohlen erlebt chaotische Woche
Im mittlerweile 24. Jahr seiner Profi-Laufbahn sah sich Igor de Camargo (40) aber einer speziellen Situation ausgesetzt. Bei der ersten Station seiner Trainer-Laufbahn sollte er direkt einen Erstligisten im Abstiegskampf übernehmen.
Am Sonntag (11. Februar 2024) entließ der belgische Klub RWD Molenbeek seinen Cheftrainer Claudio Cacapa (47), mit dem de Camargo seit vergangenem Sommer zusammenarbeitete.
In Moleenbeek beendete der ehemalige Bundesliga-Angreifer seine aktive Laufbahn, wechselte danach die Seiten – und war zuletzt als Co-Trainer tätig. Nach der Cacapa-Entlassung wurde de Camargo zunächst als dessen Nachfolger ernannt.
Die Ausgangslage hatte es dabei durchaus in sich: Er leitete das Training eines akut abstiegsbedrohten Klubs, der wettbewerbsübergreifend seit acht Spielen auf einen Sieg wartet – und in dem Zeitraum sieben Pleiten hinnehmen musste.
Am Dienstag (13. Februar) kam es dann doch anders: Statt einer internen Lösung, bei der de Camargo vom Assistenten zum Chef aufrückt wäre, setzt Molenbeek nun doch auf einen neuen Trainer, der von außerhalb kommt. Bruno Irles (48), zuletzt Trainer beim französischen Zweitligisten Troyes, übernimmt mit sofortiger Wirkung.
De Camargo, der als Profi im Jahr 2010 von Standard Lüttich für vier Millionen Euro nach Gladbach gekommen war, hatte sich nun dennoch knapp 48 Stunden lang darauf eingestellt, erstmals als Trainer bei einem Profi-Spiel an der Seitenlinie zu stehen. Dann wurde er aber doch zurückgepfiffen.
Trotz der Kehrtwende bleibt der gebürtige Brasilianer dem Verein aber erhalten. Er übernimmt weiterhin die Funktion des zweiten Co-Trainers – nun aber mit einem neuen Chef und einem weiteren Mann an seiner Seite.
Der Gladbacher Relegationsheld von 2011 muss also weiterhin auf seine ganz große Chance, sich in seiner zweiten Heimat Belgien auch als Trainer einen Namen machen zu können, warten.
Zunächst einmal dürfte für ihn aber im Fokus stehen, seinen Teil dazu beizutragen, dass Molenbeek nicht den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten muss. Am Samstag (17. Februar) geht es mit einem Auswärtsspiel beim KRC Genk weiter.