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Von Leo Bach (lb) , Luca Kaiser (ljk)

Allein 4299 Partien von zehn Profis Die Rekordspieler von Borussia Mönchengladbach – einer klettert noch

Günter Netzer jubelt zusammen mit Berti Vogts über den Gewinn des DFB-Pokals gegen den 1. FC Köln.

Nach der legendären Selbsteinwechslung feiert Günter Netzer (Mitte) mit Berti Vogts (links) den Triumph im Pokal gegen den 1. FC Köln am 23. Juni 1973.

Legenden über Legenden – und dann ist da noch Christoph Kramer. In der Vereinsgeschichte von Borussia Mönchengladbach spielte Treue stets eine entscheidende Rolle.

Große Spieler blieben am Niederrhein, obwohl sie durchaus die Chance auf lukrative Wechsel hatten. In über 100 Jahren Fohlen-Geschichte haben sich somit einige Kicker in die Rangliste der Rekord-Spieler hochgearbeitet. Aus den „Top Ten“ hat einer erst kürzlich seine Schuhe an den Nagel gehängt – ein anderer ist aktuell aktiv und könnte noch ordentlich klettern!

Elvedi auf dem Weg in die besten Zehn – Gladbach trieft vor Tradition

Fünfmal Deutscher Meister und dreimal den Pokal. Wir schreien euch nach vorne. Komm’, macht es noch einmal!“ Wenn dieser Fangesang in der Nordkurve entspringt, geht er meist durch den gesamten Borussia-Park. Die Tradition und auch die Erfolge des Vereins sind eng mit der jeweiligen Vita der Rekordspieler verwurzelt – Borussia ohne ihre Vergangenheit ist nicht denkbar.

Als Fußballgott Tony Jantschke und der ewige Patrick Herrmann zum Ende der Saison 2023/24 ihre Karrieren beendeten, wurde es emotional in Gladbacher-Kreisen. Beide finden sich in den Top-25 der Einsatz-Tabelle des Vereins wieder. Herrmann schafft es sogar unter die besten fünf!

Auch Christoph Kramer, mit dem sich im Sommer 2024 auf eine Vertragsauflösung geeinigt wurde, ist mit 288 Spielen für die Fohlen Teil dieser illustren Liste. Sein Ex-Kollege Nico Elvedi ist der einzige der genannten Spieler, der noch klettern könnte. 

Nach den ersten zwei Spieltagen der Saison 2024/25 kommt der Schweizer auf 305 Partien für den VfL. Erfüllt er seinen bis 2027 laufenden Vertrag, könnte er sogar noch den großen Günter Netzer (358 Spiele) auf die Plätze verweisen, dann stünde Elvedi ebenfalls in den besten zehn.

Aktuell handelt es sich dabei aber noch um zehn Ex-Fußballer, die zusammen allein auf satte 4299 Spiele für den Traditionsverein kommen. Den elitären Kreis knapp verpasst hat Keeper Yann Sommer, der sich mit 335 Partien mit der Raute auf der Brust mit dem elften Rang begnügen muss.

GladbachLIVE listet die Rekordspieler von Borussia Mönchengladbach (Stand: 6. September 2024) auf:

Platz 1: Berti Vogts (538 Spiele/45 Tore)

Berti Vogts bei der Grätsche.

Berti Vogts (r.) im Trikot von Borussia Mönchengladbach mit einer Grätsche am 23. Oktober 1976.

Berti Vogts, auch bekannt als der „Terrier“, spielte insgesamt 14 Jahre für Borussia. Er gewann fünfmal die deutsche Meisterschaft, einmal den DFB-Pokal sowie zweimal den Uefa-Pokal.

Bekannt für sein beinhartes Verteidigen und eine unantastbare Abgeklärtheit, gehört Vogts nicht nur zu den größten deutschen Fußballern aller Zeiten, sondern genießt auf ewig Legenden-Staus in Mönchengladbach. Kein Profi absolvierte je so viele Spiele für Borussia wie der ehemalige Nationaltrainer, der Deutschland zum WM-Titel 1990 und zum Sieg der Europameisterschaft 1996 führte.

Auch als Spieler der deutschen Nationalmannschaft war der Innenverteidiger äußerst erfolgreich und feierte sowohl die Titelgewinne bei der Europameisterschaft 1972 wie auch bei der Weltmeisterschaft 1974.

Platz 2: Uwe Kamps (518 Spiele)

Uwe Kamps halt einen Ball per Flugparade.

Uwe Kamps pariert im Tor von Borussia Mönchengladbach einen Ball per Flugparade am 14. Februar 1998.

Kamps ist einer der bekanntesten Torhüter der Borussia-Historie. 1995 gehörte er zur Pokalsiegermannschaft, die im Finale den VfL Wolfsburg mit 3:0 besiegte – der bislang letzte Gladbach-Titel. Im Elfmeterschießen des DFB-Pokal-Halbfinals 91/92 parierte Kamps alle vier Elfmeter von Bayer Leverkusen. Nach seiner aktiven Laufbahn wurde er Torwarttrainer bei Borussia und koordiniert seit der Saison 21/22 die Torwartausbildung in allen Mannschaften des Vereins.

Platz 3: Herbert Wimmer (469 Spiele/68 Tore)

Herbert Wimmer am Ball.

Herbert Wimmer (M.) treibt den Ball am 1. Oktober 1977  für Borussia Mönchengladbach nach vorne.

Auch liebevoll „Hacki“ genannt, gewann Herbert Wimmer mit Borussia fünfmal die Meisterschaft, einmal den Pokal und einmal den UEFA-Pokal. Mit dem DFB war der Mittelfeldspieler ebenfalls erfolgreich. Wie auch Kollege Vogts war Wimmer bei den Triumphen der EM 1972 und der WM 1974 mit von der Partie.

Platz 4: Wolfgang Kleff (430 Spiele)

Wolfgang Kleff ist bereits der zweite Torhüter dieser Liste. Er gewann fünfmal die Meisterschaft, einmal den Pokal sowie zweimal den UEFA-Pokal mit den Fohlen. Auch er gehörte dem Deutschland-Kader bei der EM '72 und der WM zwei Jahre später an.

Durch eine Leistenverletzung verlor Kleff in der Saison 1976/77 seinen Stammplatz, weshalb er 1979 zu Hertha BSC wechselte. 1980 holte Jupp Heynckes, der sich an späterer Stelle ebenfalls unter den Gladbacher Rekordspielern wiederfinden lässt, ihn dann nach Mönchengladbach zurück. Auch im höheren Alter spielte der Fußball im Leben von Wolfgang Kleff eine große Rolle. So absolvierte er 2009 im Alter von 61 Jahren nochmals 35 Minuten in der Landesliga Mittelrhein.

Platz 5: Patrick Herrmann (420 Spiele/56 Tore)

Der gebürtige Saarländer wechselte 2008 ins Borussia-Internat. Im Januar 2010 folgte dann sein Debüt für die Profimannschaft. Wenige Sekunden nach seiner Einwechslung feierte er bereits seine erste Torbeteiligung. Wenige Wochen später folgte sein Startelf-Debüt – ausgerechnet im Derby beim 1. FC Köln. Im Laufe seiner Karriere hatte der Flügelflitzer immer wieder mit schwereren Verletzungen zu kämpfen, die ihn stark zurückwarfen und mindestens Platz drei im Rekordspieler-Ranking verhinderten.

Im Sommer 2024 beendete Herrmann, auch bekannt als „Flaco“, seine Karriere. Beim letzten Heimspiel wurde ihm mit einer Fan-Choreo gehuldigt. An diesem Nachmittag flossen einige Tränen im Borussia-Park.

Platz 6: Jupp Heynckes (417 Spiele/298Tore)

Der gebürtige Mönchengladbacher war nicht nur als Spieler, sondern auch als Trainer sehr erfolgreich. In seiner Zeit als aktiver Profi gewann er mit Borussia viermal die Meisterschaft, einmal den Pokal sowie den Uefa-Pokal 1975. Ebenso ist Heynckes mit 298 Treffern der unangefochtene Rekordtorschütze der Fohlen.

Nach seiner aktiven Spieler-Karriere setzte er seinen sportlichen Erfolg fort – als Trainer. Er coachte unter anderem Borussia, Real Madrid und den FC Bayern München. Bei den Münchnern feierte er in der Saison 2012/2013 das Triple und setzte damit auch seiner Trainerkarriere die Krone auf.

Platz 7: Hans-Günter Bruns (407 Spiele/85 Tore)

Bei seiner ersten Zeit in Mönchengladbach konnte Bruns mit der Borussia 1979 den Uefa-Pokal gewinnen. Nach einem einjährigen Aufenthalt in Düsseldorf kehrte er 1980 zurück an den Niederrhein und blieb dort für weitere zehn Jahre.

Obwohl Bruns meist als Libero auf das Feld ging, fabrizierte er beeindruckende 85 Tore für den Niederrhein-Klub. 1991 beendete er seine Karriere als Fußballer.

Platz 8: Christian Hochstätter (395 Spiele/61 Tore)

Christian Hochstätter gewann 1995 den DFB-Pokal mit Borussia Mönchengladbach. Insgesamt war er 16 Jahre als Spieler für den VfL aktiv. Nach seinem Karriereende war der Ex-Mittelfeldspieler als sportlicher Leiter für Borussia tätig. Von 1999 bis 2005 bekleidete er dieses Amt, ehe er mit ähnlichen Funktionen bei Hannover 96 und später bis 2018 beim VfL Bochum wirkte.

Platz 9: Günter Netzer (358 Spiele/137 Tore)

Auch wenn er erst an neunter Stelle auftaucht: Kaum einen Namen verbindet man so eng mit Borussia Mönchengladbach wie den von Günter Netzer. Von 1963 bis 1973 lief er für die Fohlen auf, ehe er sich für drei Jahre Real Madrid anschloss. In seiner Zeit am Bökelberg gewann Gladbach zweimal die Meisterschaft sowie einmal den DFB-Pokal.

Unvergessen: Im Pokal-Finale 1973 wechselte sich Netzer in der Verlängerung selbst ein, ließ den ihm eher schlecht gesonnenen Legenden-Trainer Hennes Weisweiler verdutzt an der Seitenlinie zurück und schoss das entscheidende Tor zum Titel – ausgerechnet gegen den Erzrivalen aus Köln. Spätestens mit dieser Aktion machte sich der strittige Offensiv-Akteur unsterblich in der Fohlen-Historie. Im selben Jahr wurde er, wie bereits 1972, zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt.

Platz 10: Hans-Jörg Criens (347 Spiele/117 Tore)

Der Mittelstürmer spielte zwölf Jahre für die Fohlenelf und ist mit 92-Ligatreffern der dritterfolgreichste Torschütze der Bundesliga für Borussia Mönchengladbach.

Einen Titel holte Criens in seiner Zeit am Niederrhein von 1981 bis 1993 nicht, ist aber dennoch ein fester Bestandteil der VfL-Historie. Im Dezember 2019 verstarb der damals 59-Jährige viel zu früh an einem Herzinfarkt.

Platz 11: Yann Sommer (335 Spiele)

Platz 12: Rainer Bonhof (329 Spiele/63 Tore)

Platz 13:  Ewald Lienen (329 Spiele/51 Tore)

Platz 14: Wilfried Hannes (326 Spiele/72 Tore)

Platz 15: Christian Kulik (324 Spiele/58 Tore)

Platz 16: Michael Klinkert (313 Spiele/22 Tore)

Platz 17: Nico Elvedi (305 Spiele/17 Tore)

Platz 18: Oscar Wendt (305 Spiele/19 Tore)

Platz 19: Tony Jantschke (302 Spiele/5 Tore)

Platz 20: Martin Schneider (300 Spiele/9 Tore)

Platz 21: Frank Schäffer (294 Spiele/8 Tore)

Platz 22: Jörg Neun (293 Spiele/13 Tore)

Platz 23: Michael Frontzeck (291 Spiele/21 Tore)

Platz 24: Uwe Rahn (288 Spiele/113 Tore)

Platz 25: Christoph Kramer (288 Spiele/11 Tore)