Marathon-Fohlen und Zweikampf-Monster Gladbachs Schlüssel zum Jubiläumssieg im Derby
Mönchengladbach - An den Jubiläumssieg wird sich Borussia Mönchengladbach noch lange erinnern: Zum 50. Mal besiegten die Fohlen den 1. FC Köln in der Bundesliga – zum ersten Mal in einem Derby ohne Publikum.
Marco Rose freut sich über Laufleistung im Geisterspiel
Die vielzitierten Basics brachte die Mannschaft von Trainer Marco Rose trotz der gespenstischen Kulisse auf den Rasen. Die Fohlen liefen gegen Köln 120,3 Kilometer und damit knapp sechs Kilometer mehr als die Gäste aus der Domstadt (114,8 km). „Das ist ein Topwert. Es sah vielleicht nicht so aus, aber war so“, sagte Rose.
Bereits den BVB hatte Gladbach, wenn schon nicht sportlich, dann zumindest läuferisch klar distanziert (hier lesen Sie mehr). Die Bilanz der Fohlen in den 18 Ligaspielen, in denen sie mehr Kilometer zurücklegten als der Gegner: 14 Siege, zwei Remis, zwei Niederlagen (beide gegen Dortmund). Von den sieben Partien, in denen Borussia weniger lief, gewann sie nur eine (gegen Paderborn).
Die größte Laufleistung in der Partie am Mittwoch brachte mit Ellyes Skhiri allerdings ein Kölner (12,8 km). Sein Spitznamen-Kollege, Patrick Herrmann, war ihm lange auf den Fersen (hier lesen Sie mehr). Doch der Gladbacher „Flaco“ wurde in der 76. Minute ausgewechselt.
Hier sind weitere Opta-Daten zum Derby, präsentiert vom Streamingdienst DAZN:
- Tobias Strobl absolvierte sein 150. Bundesligaspiel (64 davon für Mönchengladbach) und war dabei der meistgefoulte Akteur auf dem Platz (fünfmal). Zudem spielte er 62 erfolgreiche Pässe – Bestwert in der Partie. Die Leistung brachte ihm die GladbachLIVE-Note 2 (hier lesen Sie mehr).
Noch eine Zahl zum Thema Basics:
- Ganze 48 Zweikämpfe bestritt Marcus Thuram im Geisterspiel und stellte damit einen neuen Gladbacher Saisonrekord auf. In dieser Spielzeit kommt der Franzose auf 656 Zweikämpfe, das toppt nur Union Berlins Sebastian Andersson (826).
Über weite Strecken agierte Köln harmlos, brachte Gladbachs Sieg in der Schlussphase aber noch richtig in Gefahr. Ein Mann war fast alleine dafür verantwortlich.
- Der 1. FC Köln schoss in den acht Rückrundenpartien 20 Tore – so viele waren es letztmals in der Saison 1982/83 (damals 22). Gleichzeitig sind es bereits mehr Tore als in der kompletten Hinrunde 2019/20 in 17 Spielen (17).
- Mark Uth war in jedem seiner sieben Bundesliga-Spiele für Köln an mindestens einem Tor direkt beteiligt (vier Tore, vier Assists). Kein anderer Kölner sonst war seit detaillierter Datenerfassung 2004/05 in so vielen Partien in Folge an mindestens einem Tor direkt beteiligt.
- In sieben Pflichtspielen für Köln schoss Uth vier Tore und damit genauso viele wie in 38 Pflichtspielen für Schalke 04. Zudem stellte der Kölner mit sieben Torschüssen im Nachholspiel seinen persönlichen Bundesligarekord ein.
Marcus Thuram hätte gerne seine Torlos-Serie beendet, doch ein Kölner verwertete die Hereingabe von Breel Embolo zum 2:0:
- Jorge Meré war der erste Eigentorschütze in diesem Rheinderby in der Bundesliga seit Christian Lell im Februar 2006 (ebenfalls als Kölner zu Gunsten der Borussia).