Borussia-Profi vier Monate ohne Spiel „Nie gedacht, dass ich den Ball so vermissen könnte!“
Mönchengladbach - „Endlich!“ – das ist das Wort, mit dem Laszlo Bénes (22) seine Gedanken beschreibt, als es wieder losging mit dem, wenn auch deutlich reduzierten, Trainingsbetrieb bei Borussia.
Im Interview mit dem Portal „sport.sk“ aus seiner slowakischen Heimat spricht der Mittelfeldspieler ausführlich darüber, wie es ihm während der Coronavirus-Krise in Mönchengladbach ergeht. Bénes sagt: „Ich hätte nie gedacht, dass ich den Ball so vermissen könnte!“
Bénes nach der Winterpause nur noch Bankdrücker
Als noch Zweiertraining angesagt war, hieß sein Partner Tobias Strobl (29). Einer der Kollegen, die Bénes in der Rückrunde den Rang abgelaufen hatten. Seit Mitte Dezember wartet er auf einen Einsatz: „Ich habe großartige Spiele gespielt und auch im deutschen Pokal und in der Europa League angefangen. Oft habe ich durchgespielt. Nach der Winterpause fand ich mich auf der Bank wieder. Wahrscheinlich, weil die Körner gefehlt haben.“
Bénes weiter: „Außerdem sind alle Teamkollegen fit, niemand ist verletzt. Die Mittelfeldspieler auf meiner Position fingen an, Tore zu erzielen. Es hilft alles nichts. Ich muss auf eine Chance warten und, wenn es zur Sache geht, zeigen, dass ich immer noch in Form bin.“
Bénes verbringt viel Zeit mit Freundin Victoria
Privat kommt der slowakische Nationalspieler, der in der Rückrunde 2018/19 von Borussia an Holstein Kiel verliehen war, gut mit der Situation klar. „Meine Freundin ist hier. Wir verbringen unsere Freizeit zusammen, kochen viel.“ In die Stadt gehe er nur selten, erzählt Bénes, eingekauft werde höchstens einmal pro Woche. Seine Wahlheimat Deutschland beeindruckt ihn durchaus: „Es gibt viele wirklich gute Krankenhäuser, genug Personal. Dies ist der Hauptunterschied zu Italien, wo das Gesundheitswesen zusammenbricht.“
Dass die Bundesliga-Saison zu Ende gespielt werden kann, davon ist Bénes überzeugt. Und wenn er mit den Fohlen wieder im Borussia-Park einlaufen darf, freut er sich besonders auf die Aktion des Fanprojekts gegen die Geisterspiel-Kulisse: Schon 3000 Kunststoff-Aufsteller mit Fanfotos sind in Auftrag gegeben, zahlreiche davon in der Nordkurve platziert (hier lesen Sie mehr).
„Es ist absolut großartig, dass Menschen auch in schwierigen Zeiten ihren Sinn für Humor nicht verlieren“, sagt Bénes und schickt noch einen Vorschlag für Geisterspiele hinterher: „Wir könnten während der Spiele etwas Anfeuerung und Gesänge aus den Lautsprechern erklingen lassen.“
Bénes dürfte zu den Profis zählen, die ein Ende der Corona-Unterbrechung besonders herbeisehen. Denn seine unfreiwillige Spielpause dauert nun schon vier Monate an.