Mönchengladbach - Auch wenn Manager Max Eberl (46) beteuert, all seine Stars über den Sommer hinaus halten zu wollen: Sollte es doch eines der wertvollsten Fohlen aus Gladbach wegziehen, ist Denis Zakaria (23) das wertvollste im Stall. Seit Anfang März fehlt die „Krake“ verletzt, insofern probt Borussia seit Wochen auch den Fall der Fälle.

Neuhaus und Kramer: Die Fahrgemeinschaft überzeugt

Die aktuelle Lösung: Florian Neuhaus (23) und Christoph Kramer (29) teilen sich Zakarias Aufgaben als Kumpel-Doppelsechs. Beide leben in Düsseldorf, bilden oft eine Fahrgemeinschaft. Der eine ist mehr für die Feinkost zuständig, der andere etwas mehr fürs Grobe. Doch die Übergänge sind bei diesem Duo fließend.

Besonders Neuhaus tut sich nicht erst seit dem Restart hervor. Seit dem 1. Februar stand er immer in der Startelf, fehlte nur einmal gelbgesperrt. Nachdem ihm die kurze Sommerpause aufgrund der U21-Europameisterschaft 2019 zugesetzt hatte, arbeitet er nun darauf hin, nächstes Jahr ein ganz großes Turnier spielen zu können: die EM in zwölf verschiedenen Ländern.

Rose lobt Neuhaus für seine Entwicklung

„Ein Ausnahmetalent, fußballerisch wie als Typ“, sagt Trainer Marco Rose (43) auf GladbachLIVE-Nachfrage. „Er bringt schon ein Paket mit, das ihn zu der Hoffnung berechtigt, irgendwann deutscher Nationalspieler zu sein. Trotzdem weiß er, das macht ihn auch aus, dass es noch Entwicklungspotenzial gibt.“

Sein Torschuss-Feuerwerk in Bremen, sein Tor des Willens gegen Union, seine vergebene Chance in Freiburg, seine beeindruckende Ruhe am Ball gegen Wolfsburg – Neuhaus hat in den vergangenen Wochen bleibende Eindrücke hinterlassen. Er kommt immer mehr aus der Tiefe des Raumes: Sein Aktionsradius reicht vom Spielaufbau am eigenen Sechzehner bis zum Abschluss im gegnerischen.

Rose lobt Neuhaus für dessen Rhythmusgefühl auf dem Rasen: „Flo hat sich in den letzten Monaten zu einem starken Box-to-Box-Spieler entwickelt, der teilweise auch im Strafraum torgefährlich ist. Er ist defensiv stabiler und zweikampfstärker geworden, treibt immer wieder unser Spiel an. Er holt die Bälle ab, trägt sie nach vorne.“

Hätte Borussia im Herbst nicht bis 2024 mit Neuhaus verlängert, würden die großen Klubs wohl selbst in Zeiten verringerter Budgets nun Druck machen. So kann Manager Eberl entspannt der Zukunft des womöglich nächsten Gladbacher Nationalspielers entgegenblicken: „Vielleicht hat die Verlängerung auch ihren Teil dazu beigetragen, dass er noch mehr Sicherheit bekommen hat. Ohne Frage waren es wichtige Schritte, vergangenen Herbst mit Flo, Laci Bénes, Yann Sommer und Chris Kramer zu verlängern.“

Kommt Sebastian Vasiliadis nach Gladbach?

In Sebastian Vasiliadis (22) vom SC Paderborn ist seit Monaten ein Perspektivspieler fürs zentrale Mittelfeld im Gespräch, er könnte den frei werdenden Kaderplatz von Tobias Strobl (30) übernehmen. Je nach Gegner kann auch Jonas Hofmann (27) als Sechser agieren. Und Florian Neuhaus? Der deutet an, dass bei einem Zakaria-Abgang der Nachfolger womöglich gar nicht eingekauft werden müsste.