Dauer-Bankdrücker beim FC Bayern Ex-Gladbach-Talent: „Ich bereue meine Entscheidung nicht“
Mönchengladbach - Es sind mittlerweile 37 Bundesliga-Minuten, die Mittelfeld-Akteur Michael Cuisance in dieser Saison im Trikot des FC Bayern München ansammeln durfte. Gladbachs ehemaliges Top-Talent wartet an der Säbener Straße weiterhin auf seinen Durchbruch.
Eine Minute bei Union gespielt
Eine Minute spielte „Mika“ jüngst zum Restart für die „Roten“ bei Union Berlin (2:0). Der Wechsel im Sommer 2019 aus dem Borussia-Park nach München für eine Ablöse von rund zwölf Millionen Euro hat sich für den Franzosen sportlich noch nicht ausgezahlt.
Dennoch: Den 20-Jährigen plagt wegen seines unrühmlichen Abgangs in Gladbach (er trainierte demonstrativ mit offenen Schuhen) Richtung München offenbar kein schlechtes Gewissen. „Ich bereue meine Entscheidung nicht. Warum sollte ich bereuen, zum besten Klub der Welt gewechselt zu sein“, sagte er bei „Eurosport“.
Es sei „ein Traum“, in München von all den großartigen Spielern zu lernen. Dass er bei den Bayern meist in der 3. Liga zum Einsatz kommt – Cuisance gibt sich diesbezüglich in der Öffentlichkeit gelassen: „Ich bin gekommen, um zu beobachten. Wenn meine Zeit kommt, werde ich bereit sein und meine Qualitäten zeigen.“
Sagt ein Jung-Profi, der in Gladbach angeblich über seinen Berater eine Stammplatz-Garantie bei Trainer Marco Rose (43) und Manager Max Eberl (46) eingefordert haben soll. Mit Roses Vorgänger Dieter Hecking (55) soll Cuisance ähnliche „Spielchen“ versucht haben.
Cuisance will von Superstars lernen
Dass er sich in der FCB-Kabine einen Platz neben Thiago Alcantara (29) ausgesucht habe, sei kein Zufall, so Cuisance. „Er ist ein Weltklasse-Spieler, elegant und technisch stark. Ich wollte nahe bei ihm sitzen, um mich mit ihm auszutauschen und zu lernen.“
Zuletzt gab es rund um Cuisance Gerüchte über einen möglichen Leih-Deal mit Italien-Klub AC Mailand. Doch das sei für ihn keine Option. Cuisance: „Aktuell bin ich einzig auf das Saisonende mit Bayern fokussiert. Wir haben noch drei Titel zu gewinnen. Ich habe keine Zeit, mich mit einer möglichen Leihe zu beschäftigen. Ich muss meine Chance nutzen, wenn ich sie bekomme.“
Und immerhin: Mit seinen bislang vier Liga-Kurzeinsätzen für Tabellenführer Bayern dürfte er sich, sollte die Schale erneut nach München gehen, sogar deutscher Meister nach der Saison nennen. Die Situation für Cuisance bei den Bayern dürfte bei zahlreichen Gladbach-Fans Erinnerungen an den Fall Sinan Kurt (23) wecken. Dieser wollte 2014 auch unbedingt als Top-Talent aus dem Borussia-Park weg, zu den Bayern.
VfL-Fans erinnern sich an Fall Kurt
Was sich als Karriere-GAU erwies. Nach zwei Jahren flüchtete Kurt zu Hertha BSC, später zu WSG Tirol (Österreich), seit Juli 2019 gilt Kurt als vereinslos. Dieses Schicksal will Cuisance, ohne Zweifel ein Fußball-Hochbegabter, natürlich möglichst nicht erleiden.