„Wäre gerne geblieben“ Corona könnte Borussias U23-Coach ein seltsames Ende bereiten
Mönchengladbach - Für Gladbachs U23-Trainer Arie van Lent (49) könnte es bei Borussia Mönchengladbach ein Ende ohne richtigen Abschluss werden, die Regionalliga West ruht in der Corona-Krise wie der gesamte Sport in Deutschland.
Arie van Lent: „Wäre gerne geblieben“
Nach seiner fast siebenjährigen Zeit als Coach bei den Fohlen möchte der einstige Borussen-Torjäger aber weiterhin als Trainer arbeiten. Im Sommer ist für van Lent Schluss, sein auslaufender Vertrag wird nicht verlängert (hier lesen Sie mehr). Sollte die Saison nicht beendet werden können, hat er sein letztes Spiel an der Seitenlinie bereits am 8. März (2:3-Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf II) bestritten.
Aktuell hält sich seine Mannschaft mit individuellen Trainingsplänen fit. Da bleibt van Lent Zeit, um über die Gründe seines Abschieds nachzudenken. „Wahrscheinlich konnten Sie mein Gesicht nicht mehr sehen“, sagte er der „Westdeutschen Zeitung“ mit einem Augenzwinkern.
Van Lent ergänzte: „Nein – es war eine tolle Zeit für alle und der Verein findet jetzt den Zeitpunkt richtig, mit einer Veränderung etwas Neues zu probieren. Es stimmt, dass ich gerne geblieben wäre, aber wir gehen im Guten auseinander. Es hat zwischen uns nie etwas Negatives gegeben und das wird es auch nicht geben.“
Gladbach: Top-Talente sammeln Spielpraxis
Aktuell steht Borussias U23 auf Platz acht, konnte in der Rückrunde erst einen Sieg holen. „Die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, ist gerade nicht so optimal“, sagte van Lent, für den die Entwicklung der eigenen Talente im Vordergrund steht.
Deshalb scheut er sich auch nicht davor, die A-Jugendlichen Jan Olschowsky (18), Kaan Kurt (18), Jacob Italiano (18), Famana Quizera (17) und Conor Noß (19) regelmäßig einzusetzen. Van Lent: „Insgesamt sind die Jungs in ihrer Entwicklung erst am Anfang, ihre Leistungen daher erklärbar wechselhaft. In der einen Woche spielen sie echt gut, dann zwei Wochen weniger gut.“
Van Lent: „Möchte als Trainer weiter arbeiten“
Bislang coachte van Lent den Borussen-Nachwuchs 205-Mal als U19- oder U23-Trainer. Ob die ausstehenden zehn Spiele noch absolviert werden können, bleibt angesichts der Corona-Pause abzuwarten. Doch für van Lent ist klar, dass er sich nicht aus dem Fußball-Business verabschieden möchte.
„Ich bin für alles offen, möchte allerdings auf jeden Fall als Trainer weiter arbeiten. Die Entscheidung muss jedoch auch im Sinne der Familie getroffen werden“, sagt van Lent, der in den vergangenen Jahren mit seiner Frau und den beiden Kindern in Korschenbroich gelebt hat. Der Weg zur Arbeit könnte in Zukunft deutlich länger werden.