Seit der Eberl-Flucht ungeschlagen Hext Hütter Gladbach jetzt zum Dortmund-Coup?
Adi Hütter (52) hat es geschafft. Der Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach hat den freien Fall der Fohlen-Elf Richtung Tabellenkeller (vorerst) gestoppt. „Riesenkompliment an die Mannschaft, dass sie dem Druck standgehalten hat. Es ist uns eine riesige Last von den Schultern gefallen“, sagte der Österreicher nach dem Befreiungsschlag gegen Augsburg (3:2).
Gladbach: Noch hat Borussia einige Baustellen zu bearbeiten
Adi Hütter, der mit seiner Mannschaft am Sonntag (20. Februar 2022) bei Borussia Dortmund (17.30 Uhr) gleich das nächste dicke Brett zu bohren hat, richtete auch schon gleich den Blick nach vorne. „Wir sind noch nicht stabil genug, die Souveränität ist immer noch nicht so da, wie ich es mir vorstelle. Es kommen auch weiterhin nicht einfache Wochen auf uns zu. Es geht um Resultate und Ergebnisse.“
Stimmt! Gladbach hat zwar nun vier Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz 16. Ein Ruhekissen ist das im Abstiegskampf aber noch lange nicht.
Die Fohlen-Fans haben den Gladbach-Stars nach dem Augsburg-Spiel bereits eine Botschaft für die BVB-Aufgabe mitgegeben.
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Neben Schmäh-Gesängen gegen Ex-Trainer Marco Rose (45), der seit Juli 2021 in Dortmund unter Vertrag steht, ging auch ein „Jetzt-Dranbleiben-Jungs-“Signal von den 10.000 Fans im Borussia-Park aus.
Damit der VfL Sonntag im Signal-Iduna-Park aber auch was Zählbares mitnehmen kann, hat Hütter in den sechs Trainingseinheiten bis zum Borussen-Gipfel in dieser Woche noch einiges zu tun.
Baustelle eins: Das Verteidigen von seitlichen Hereingaben, auch aus dem Halbfeld heraus. Eine Problemstelle, welche der Borussia schon länger ins Fleisch sticht. Borussias Defensiv-Verbund wackelt zu häufig, wenn der Gegner schnell und schnörkellos über die Außenbahnen kommt.
Baustelle zwei: Das Aufrücken bei eigenem Ballbesitz. Immer noch hapert es an der Balance und Feinjustierung. Verlieren die Fohlen den Ball tiefer in der gegnerischen Hälfte, hat der Gegner zu häufig mit einfachen Mitteln bereits gefährliche Kontersituationen zu verzeichnen.
Baustelle drei: Absicherung bei eigenen Eckstößen und Standards. Borussia hat bei hohen Hereingaben in der Rückserie schon vier Kopfballtore erzielen können. Aber wehe, der Ball landet nach der Flanke beim Gegner. Dann wird es wiederholt brandgefährlich, der vermeintliche Vor- wird eher zum Nachteil, die Gegner können prompt kontern. Auch das Problem ist nicht neu. So krass wie aktuell war es seit der Rettungs-Saison 2010/2011 jedoch nicht mehr. Relegations-Wunder-Trainer Lucien Favre (64) führte damals nach Amtsantritt in Gladbach daher umgehend kurz gespielte Ecken und Freistöße auf den Außenbahnen ein. Folge: Gladbach wackelte weniger und wurde nicht mehr spielend ausgekontert.
Baustelle vier: Der vorderste Rammbock! Breel Embolo kann an guten Tagen wie ein absoluter Weltklasse-Stürmer agieren, aber hat der Schweizer Nationalspieler nicht seinen beste Phase erwischt, was seit Wochen bereits der Fall ist, geht Gladbach in der Offensive jede Menge Durchschlagskraft verloren. Embolo verspringt derzeit zu oft der Ball beim ersten Ballkontakt, in Abschlusssituationen fehlt im dazu momentan jegliches Fortune. Um in Dortmund etwas mitnehmen zu können, braucht Gladbach einen „Leuchtturm“ ganz vorne, der auch mal Bälle behaupten und eiskalt eine klare Chance verwerten kann.
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Baustelle fünf: Das Verwerten von Großchancen. Da tut sich nicht nur Embolo aktuell schwer, sondern auch zahlreiche seiner Teamkollegen. Dass Gladbach gegen Augsburg am Ende noch mal zittern musste, lag auch daran, dass die Fohlen-Elf es zuvor versäumt hatte, mehrere Top-Chancen zur endgültigen Entscheidung zu nutzen. Borussia braucht wieder mehr Killerinstinkt.
Allerdings: Der Sieg gegen Augsburg hat die Fohlen noch einmal gepusht. Gladbach kommt zwar Sonntag als Außenseiter zum BVB, ist in Dortmund aber nicht chancenlos.
In Spiel eins nach dem Rücktritt von Sportdirektor Max Eberl (48) habt der VfL Borussia einen Punkt bei Arminia Bielefeld erkämpft. In Spiel zwei (FC Augsburg) folgte der erste Heimdreier in 2022. Dortmund ist Spiel drei nach Eberl.
Was kommt nun?